Klinisches Profil
Es handelt sich um einen 28 Jahre alten männlichen Patienten, der meine Praxis wegen einer Thoraxdeformität mit einer Absenkung auf der rechten Seite aufsuchte. Die Deformation ist angeboren, hat sich jedoch im Laufe der Zeit seit der Kindheit verschlechtert. Die Diagnose bestätigt eine Trichterbrust (Pectus Excavatum) vom Typ 3 nach der CHIN-Klassifikation, die vollständig nach rechts lateralisiert ist, mit einer Projektion auf den linken mittleren Rippenbereich. Er klagt nicht über eine Atmungsstörung.
Wir erklären die Möglichkeit einer Korrektur durch das Einsetzen eines maßgefertigten 3D-Implantats. Er erhält ein ausführliches Informationsblatt zu seiner Krankheit und der Behandlung mit Hilfe eines maßgefertigten Implantats. Bevor eine Entscheidung getroffen wird, veranlassen wir grundsätzlich eine CT-Aufnahme des Brustkorbs und kardiorespiratorische Untersuchungen (LuFu, VO2max, EKG, Herzecho).
Bei einem zweiten Termin werden die guten Ergebnisse der Funktionstests bestätigt (VO2max 67 % theo = 26,6 ml/min/kg), der Scan bestätigt die Diagnose und zeigt keine zusätzlichen Fehlbildungen. Das maßgefertigte Implantat wird bestellt und der Termin für den Eingriff in drei Monaten festgelegt.
Die Operation
Die Operation findet unter Vollnarkose statt. Das große Implantat wird über einen senkrechten, 8 cm langen medialen Zugang vor dem Brustbein eingesetzt, nachdem auf der Haut der genaue Bereich für die Positionierung markiert wurde. Die Dissektion erfolgt unter dem Brustmuskel und der Faszie des rechten Bauchmuskels. Sie reicht recht tief unter den äußeren schrägen Bauchmuskel, was ungewöhnlich ist. Der Eingriff dauert 50 Minuten. Am Ende werden die Muskel- und Hautebenen verschlossen.
Die Auswirkungen sind gering, da ein Kompressionsmieder getragen wird und eine schmerzlindernde Behandlung mit Paracetamol erfolgt. Die Serompunktionen erfolgen an Tag 1, 2, 7 und 14 nach dem Eingriff.
Ergebnis
Das Ergebnis ist für den Patienten hervorragend. Die Projektion auf die linken Rippen hat sich durch die danebenliegende Füllung stark abgeschwächt Der Patient trägt seine Kompressionsweste einen Monat lang Tag und Nacht. Nach einem Monat kann er wieder arbeiten und nach den Kontrollterminen nach drei Monaten allmählich wieder Sport treiben.
Der Patient hat die Korrektur seines hervorstehenden Knörpelgewebes nicht mehr angefragt, da es durch die Füllung mit dem Implantat komplett verschwunden ist.
Autor und Bibliografie
Über den Autor
Dr. Debrosse ist ein Thorax- und Lungenchirurg mit über 20 Jahren Erfahrung auf diesem Gebiet. Er arbeitet im Hospital Tenon in Paris und war vorher am Institut Mutualiste Montsouris tätig. Außerdem engagierte er sich ehrenamtlich in der französisch-vietnamesischen Gesellschaft für Pneumologie.